Surfcamp in Taghazout – Die besten Surfspots im Süden Marokkos

Ich hab mich verliebt. Und diese Liebe besteht nun schon seit knapp 6 Jahren. Damals auf einem idyllischen Strand in Portugal nahm ich zum ersten Mal ein Surfboard in den Arm. Auch wenn es im Laufe der Zeit immer verschiedene Bretter waren, das Gefühl ihnen gegenüber blieb dasselbe. Sobald ich ein Surfboard sehe, bin ich motiviert in einen gefühlsmäßig viel zu engen Wetsuit zu steigen und mich in die Fluten zu werfen. Ich versuche pro Jahr einmal an ein surfbares Gewässer zu kommen und war in dieser Mission schon auf den Kanaren, in Spanien, Neuseeland und Portugal unterwegs. Marokko war seit jeher auf meiner Go-To-Liste, da dort die Wellen besonders auch für ungeübtere Surfer empfehlenswert sind.

Ich verbinde meinen Sport- und Actionurlaub am liebsten mit etwas Sightseeing, wenn ein Roadtrip auch noch dabei ist, dann ist eigentlich alles perfekt. Deshalb habe ich mich auch dazu entscheiden, nach einer Woche Surfcamp noch durch das Land zu reisen. In meinem ersten Marokko-Post möchte ich euch gerne von meinen Aufenthalt in der Taghazout Villa von Surf Maroc erzählen.


Taghazout Villa von Surf Maroc

Wir kamen in Agadir am Flughafen an und wurden von Surf Maroc sofort mit einem Shuttledienst zur Taghazout Villa gebracht. Die Fahrt dauerte nicht länger als 40 Minuten. Die Zimmer dort sind zwar nicht sehr groß aber für ihren Zweck definitiv ausreichend. Es gibt dafür umso mehr gemeinschaftlich nutzbare Flächen wie z.B. zwei Sonnenterassen, mehrere Chilloutecken – eine auch mit Hängematte, eine Tea-Station, eine große Essenstafel auf der Terrasse für die gemeinsamen Mahlzeiten und natürlich am aller wichtigsten: einen eigenen Strandzugang. Der Strand ist hier quasi wirklich der Garten hinter dem Haus. 

Auf einer Kreidetafel ist der tägliche Ablauf festgehalten, Frühstück ab 7.30 Uhr, Surfen je nach Gezeiten zwischen 8.45 und 10 Uhr, Yoga Stunden von 18 bis 19 Uhr und Abendessen ab 20 Uhr. Jeden Tag wird außerdem ein Kursplan veröffentlicht, auf dem man sieht mit welcher Gruppe man am nächsten Tag unterwegs ist, die Surflehrer wechseln hier täglich.


Chillen im Cafe Mouja

Neben der Villa gibt es das Café Mouja, hier gibt es jeden nicht-alkoholischen Drink, den ihr euch wünschen könnt. Neben verschiedenen Kaffee- und Smoothie-Kreationen gibt es auch super leckeres selbstgemachtes Eis.

Das Café Mouja beherbergt den Surfshop von Surf Maroc, wo ihr alles von Wetsuits, über passende Boards, Zinc Sticks oder andere Sachen die ihr am Strand so braucht, besorgen könnt.


Der Zinc Stick ist dein bester Freund!

Der Zinc Stick ist meine absolute Kaufempfehlung an euch! Er hat einen Sonnenschutzfaktor von 50+, ist in den Farben pink, blau, nude und weiß erhältlich und hält einfach bombenfest im Wasser. Ich hab mir den Stick in Pink gekauft – wenn schon denn schon. Mit den knalligen Farben sieht man auch sofort, wo man noch nicht oder nicht mehr vor der Sonne geschützt ist. Selbst die braungebrannten marokkanischen Surflehrer schmieren sich den Stick ins Gesicht, damit gehört der Indianerlook definitiv zum guten Ton. Übrigens dürft ihr beim Surfen auf keinen Fall vergessen die Füße einzucremen, da tut der Sonnenbrand besonders weh.


Surfen bei den besten Spots

Wenn man mit Surf Maroc einen Surfkurs oder ein sogenanntes Surf-Guiding bucht, hat man den Luxus, jeden Tag samt Ausrüstung zu den besten Surfspots in der Umgebung chauffiert zu werden. Je nach Swell, Wind und den Gezeiten ändern sich natürlich die Gegebenheiten, und was an einem Tag ein super Spot ist, kann am nächsten Tag flach wie ein Brett sein. Die Surflehrer kennen aber ihre Umgebung sehr gut und klappern daher alle Spots nacheinander ab. Die nächst gelegenen Surfspots heißen Crocodile Beach, Devils Rock und K17. Am Crocodile Beach begegnet man nicht nur Surfern sondern auch Kamelen, vielen streunenden Hunden und verschiedenen Strandverkäufern die Minztee, gebrannte Nüsse und Teppiche verkaufen wollen. An die Kamele und Hunde musste ich mich erst gewöhnen. Vor den Hunden braucht man aber auf jeden Fall keine Angst haben, denn obwohl sie besitzerlos sind, tragen sie alle Marken und sind geimpft. Sie werden es sich vielleicht auf deinem Handtuch im Schatten gemütlich machen, wenn du den Platz verlässt.


Top Surfspot etwas nördlich: Imsouane

Imsouane ist der Lieblingssurfspot vieler ortsansässiger Surfer. Ist an den vorhin genannten Spots surftechnisch gar nichts los, fahrt ihr mit dem Van durch bergiges Gelände und kommt nach ca. 1 1/2 Stunden Fahrt in dem kleinen Fischerdorf im Norden an. In Imsouane gibt es gleich zwei Spots. „The Bay“ ist ein Point Break und bietet die längste surfbare Welle in der Umgebung, wenn nicht in ganz Marokko. Ist man auf der Mal drauf, gehts einige Minuten dahin. Der zweite Spot heißt „Cathedral“ und hat zwar nicht so lange Wellen, dafür ist es mir bei diesem Spot besser gelungen, Wellen zu erwischen, da nicht so viele Surfer auf dieser Seite der Bucht surfen.


Sunset Yoga auf der Dachterasse

Nach der Surfsession sind wir meistens so um 16 Uhr wieder im Camp angekommen und hatten Zeit uns frisch zu machen. Um 18 Uhr jeden Abend gab es eine Yoga Stunde auf dem Dach des Hotel Amouage. Dieses Hotel gehört auch zu Surf Maroc und ist nur zwei Gehminuten von der Villa entfernt. Es gab zwei verschiedene Yogalehrer, die für eine Stunde manchmal entspanntere, manchmal ziemlich fordernde Yogaflows mit uns durchmachten. Es war total angenehm die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu genießen, während man die müden Muskeln dehnt, dem Meeresrauschen zuhört und schon den Geruch vom Abendessen in der Nase hat.


BBQ Night im Hotel Amouage

Jeden Donnerstag gibt es ein gemeinsames BBQ im Garten des Hotel Amouage. Das Hotel lädt echt zum Bestaunen und Erkunden ein. Das Interior Design des Amouage ist sehr geschmackvoll und stylisch. Beim BBQ sitzt ihr auf bunten Sitzpolstern neben dem Infinitypool und schaut der Sonne beim Untergehen zu. Im Anschluss legt ein DJ auf und lässt die Bar zur Tanzfläche werden.


Spazieren gehen in Taghazout

Wenn ihr mal nach dem Surfen ein bisschen raus aus der Villa wollt könnt ihr einfach die Straße entlang spazieren. Es gibt so viele nette Hauseingänge, bunte Türen und weiße Fassaden, die einfach schön anzusehen sind. Im Ortszentrum findet ihr viele kleine Läden in denen ihr Getränke und Snacks kaufen könnt. Eigentlich könnt ihr hier fast alles kaufen, bis auf Alkohol. Den gibts in dem streng muslimischen Land nämlich oft nur in den größeren Städten zu erwerben. 

Falls ihr also am Abend Lust auf ein kaltes Bier habt, müsst ihr entweder ins Hotel Amouage gehen und an der Bar bestellen, oder schon in Agadir einen Vorrat einkaufen. Das Surfcamp organisiert einmal in der Woche sogenannte „Booze-Runs“, bei denen sie ein Taxi nach Agadir zur Verfügung stellen, und jeder einkaufen kann was er möchte.


Mein Fazit für das Surf Maroc Surfcamp? Die Surflehrer waren die besten, die ich bis jetzt hatte. Ich habe trotz mehrerer Kurse noch ein paar neue Sachen dazugelernt. Die Wellen im Frühling sind super für Beginner, im Winter gibts hier nämlich meterhohe Wellen. Das Essen schmeckt gut, man muss es jedoch ein bisschen mit Vorsicht genießen. Einige Bewohner der Villa, einschließlich uns, mussten einen Tag aussetzen, weil der Magen irgendetwas nicht vertragen hat. Am besten gleich im Vorhinein die passenden Medikamente mitnehmen, es gibt aber auch eine Apotheke im Ort. Die Hosts sind sehr bemüht einem zu helfen, auch wenn die Organisation manchmal noch etwas chaotisch wirkt. Unabhängig vom Surfcamp ist Taghazout ein super Startpunkt für eure Surfabenteuer.

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